Cloud Commerce Lösung Shopcloud.io auf ecomparo – Kurz-Interview
...Auf Systemebene vertrauen wir auf einen CoreOS-Cluster der bei Amazon (AWS) gehostet wird....
E-Commerce aus der Cloud. Einen vielversprechenden Ansatz hierzu bietet Shopcloud.io. Erfahren Sie im Kurz-Interview detaillierte Einblicke in die Ausrichtung, Konzeption und Zielsetzung der E-Commerce Lösung von shopcloud.io. Das komplette Outsourcing der Onlineshop-Technik gehört hierbei zu den wesentlichen Charakteristika, u.a. dann wenn inhouse kein oder nur begrenzt Implementierungs-KnowHow zur Verfügung stehen.
Seit wann gibt es shopcloud und was war der ausschlaggebende Grund für die Entwicklung? Wie und wodurch unterscheidet sich shopcloud von anderen Shoplösungen am Markt?
Volker Schukai: "Der Service Shopcloud ist erst seit Juni 2014 auf dem Markt. Allerdings baut shopcloud auf unsere E-Commerce-Software Alvine auf, die wir seit vielen Jahren für Kundenprojekte einsetzen. Bei Kundeprojekten sind die Themen Hosting, Betreuung und Skalierung immer wichtiger geworden und wir haben uns dazu entschieden eine eigene Infrastruktur aufzubauen."
Welche Vorteile bietet der Cloud-Ansatz von shopcloud?
Volker Schukai: "Das Thema Cloud ist nichts Neues und tauchte in den letzten Jahren, unter unterschiedlichen Namen, bereits mehrfach auf. Aber erst jetzt mit den verfügbaren Bandbreiten setzt sich die Bereitstellung von Diensten über das Internet immer mehr durch. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Der wichtigste Grund für die Cloud ist die große Flexibilität die Cloud-Dienste anbieten. Ohne große Investititionskosten lassen sich Leistungen bedarfsgerecht und gut kalkulierbar abrufen. Ein weiterer Vorteil sind die deutlich geringeren Start- und Betriebskosten. Statt in teure Hardware und Software zu investieren enthält shopcloud alles für den Betrieb erforderliche zu einem gut kalkulierbaren Preis. Eines der oft unterschätzen Kostenblöcke bei Onlineshops ist der Betrieb und die Wartung von Servern, Betriebssystem und Shopsoftware. Wir wollen unseren Kunden, die meist keine IT-Unternehmen sind, nach Möglichkeit alle techniklastigen Tätigkeiten abnehmen."
Aus welchen Branchen und Unternehmensgrößen setzt sich Ihr Kundenstamm zusammen? Sind die Funktionen und Leistungen von shopcloud besonders für bestimmte Zielgruppen, Branchen oder Einsatzszenarien konzipiert?
Volker Schukai: "shopcloud richtet sich nicht an bestimmte Branchen oder Unternehmensgrößen, sondern vielmehr an Unternehmen, die die Bedeutung des elektonischen Handels erkannt haben und für sich nutzen wollen. Die größte Zahl unserer Kunden kommen aus dem Fashionbereich, deshalb sind naturgemäß eine Vielzahl der branchenrelevanten Funktionen wie Größenraster, Farbschema u.s.w. an Board. Aber auch bei andere Branchen kann shopcloud punkten. So beherrscht unser System z.B. die Berechnung von Grundpreisen für den Getränke- und Lebensmittelhandel. "
Wie ist die technische Anbindung Ihres Shopsystems an Preissuchmaschinen realisiert? Existieren einsatzbereite Exportformate und sind adaptierbare Exportformate für Nischen-Preisvergleiche definierbar? Ist eine automatisierte Aktualisierung möglich?
Volker Schukai: "Die Produktstammdaten werden zeitgesteuert aggregiert, für das jeweilige Portal aufbereitet und stehen dann zum Download oder zur automatischen Übertragung bereit. Für jeden Partner, ob Preissuchmaschine oder Affiliates wie Zanox, können im Partnerdialog zusätzlich zu den bereits bestehenden Feeds, eigene Produktdatenfeeds zusammengestellt werden. Ein besonderes Schmankerl ist das integrierte Tracking. Dadurch lassen sich Bestellungen einem Partner eindeutig zuweisen."
Können shopcloud-Kunden Ihre Produkte einfach & schnell über alle gängigen Plattformen (Amazon, Ebay, Meinpaket etc.) vertreiben oder wird hierfür eine Middleware benötigt?
Volker Schukai: "shopcloud besitzt eigene, in die Prozesse integrierte Schnittstellen für Amazon, eBay, Otto, Zalando und Yatego. Die Schnittstellen umfassen sowohl das Produktmanagement, als auch die Bestellabwicklung inkl. Retourenmanagement. Der Händler kann mit shopcloud im Bereich Bestellabwicklung alle Bestellungen sehen und identisch zu den Onlineshopbestellungen bearbeiten. Der Händler muss somit nicht mehrere Systeme betreiben und kann alles über einen einheitlichen Prozess abwickeln. "
Welche weiteren (besonderen) Schnittstellen zeichnen das shopcloud-System aus?
Volker Schukai: "shopcloud ist ein sehr offenes System und besitzt eine Vielzahl von Möglichkeiten zum Datenaustausch oder zur Integration von Diensten. Für den Datenimport verfügt shopcloud über einen Importgenerator, mit dessen Hilfe sich textbasierte Daten im Format CSV, Excel oder XML einfach importieren und den entsprechenden Datenbankfeldern zuweisen lassen. Weiter kann ein Hersteller oder Händler shopcloud auch in bestehende Infrastrukturen mittels EDIFACT Anbindung einfach einbinden. shopcloud unterstützt eine Reihe von Formaten wie zum Beispiel zur Preispflege (PRICAT), Lagerverwaltung (INVRPT, DESADV) oder Rechnungslegung oder Nachbestellung (ORDERS, INVOIC). Um die Zahlungsaufälle bei hochpreisigen Produkten zu reduzieren verfügt shopcloud über Anbindung zu schufa oder Creditreform mit direkter Bonitätsprüfung. Grundsätzlich bringt die Shopcloud-Software selbst zahlreiche Funktionen mit, womit natürlich der Bedarf unserer Kunden nach vielen Schnittstellen sinkt."
Auf welcher Technologie/ welchem Framework basiert Ihre E-Commerce Lösung?
Volker Schukai: "Die Anwendungsschicht ist eine komplette Eigenentwicklung, die in PHP umgesetzt wurde und die unsere Erfahrung von Kundenprojekten enthält. Auf Systemebene vertrauen wir auf einen CoreOS-Cluster der bei Amazon (AWS) gehostet wird. Die einzelnen Services laufen dabei als Linux-Container (Docker) im Cluster."
Wir werden bei individuellen Beratungen regelmäßig nach Automatisierungsfunktionen von Shopsoftware gefragt. Welche Arbeitserleichterungen bietet hier shopcloud?
Volker Schukai: "Ein zentraler Ansatz unserer Bemühungen ist möglichst alles zu automatisieren. Das reduziert zum einen die Fehlerquote und zum anderen verringert es die Prozesskosten. Diesen Ansatz lassen wir in shopcloud einfließen und verwenden bei möglichst vielen Funktionen. Ein paar Beispiele: Es lassen sich Kriterien definieren, für die Bestellungen ohne manuelles handling bis zum Frachtführer geführt werden können. Oder über Produktregeln können die Stammdaten automatisiert aufbereitet und so zum Beispiel um bestimmte Kriterien erweitert werden (Stichwort eBay Kategoriemapping). Im Bereich Marketing lassen sich regelbasierte E-Mails definieren, die beispielsweise 30 Tage nach einer Bestellung eine E-Mail verschickt."
Ist Ihr Shopsystem für eine internationale Expansion einsetzbar? (Einschränkungen, Ausblick, Kundenbeispiele)
Volker Schukai: "Selbstverständlich! Steuersätze, Währungen, Sprache werden automatisiert entsprechend des Ziellandes ermittelt und zur Verfügung gestellt. Außerdem verfügen wir über Anbindungen zu entsprechenden Frachtführern auch außerhalb von Deutschland wie beispielsweise Colissimo. Bisher liefern wir mit Shopcloud die Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch mit. Auf Kundenwunsch können wir aber weitere Sprachen mit aufnehmen. Mit Schnittstellen zu Authorize (Kreditkarte) und Avaleras Avatex (Steuern) können shopcloud Kunden auch in die USA verkaufen."
Bieten Sie für Neukunden mit vorhandenen Onlineshop-Systemen Hilfestellung oder einen Umzugsservice an, um die Daten von anderen Shop- und ERP-Systemen zu übergeben?
Volker Schukai: "In unserem OnBoarding Service bieten wir neben Produktschulung und zahlreichen Support-Stunden auch Datenimport an. Wenn ein Kunde über ein ERP-System verfügt richten wir ihm in der Regel eine Schnittstelle ein. Prozessorientiertes Arbeiten ist für Onlinehändler das A und O und redundante Daten sind immer fehleranfällig."
Wie viele Handelsunternehmen nutzen derzeit Ihre E-Commerce Lösung?
Volker Schukai: "Da shopcloud erst gestartet ist, ist die Zahl noch gering, allerdings nutzen das E-Commerce-System auf dessen Basis shopcloud basiert bereits einige Anbieter. "
Werden Ihre shopcloud-Shops überwiegend von Händler eigenverantwortlich umgesetzt oder erfolgt die Realisierung überwiegend durch Agenturen?
Volker Schukai: "Die shopcloud-Shops werden überwiegend eigenverantwortlich umgesetzt, da keine Programmierkenntnisse erforderlich sind. Wir arbeiten aber jeder Zeit gerne mit Agenturen zusammen."
Welche Grundgedanken stehen hinter Ihrer Gebührenstruktur?
Volker Schukai: "Unsere Gebührenstruktur soll Kunden branchenübergreifend ansprechen und zudem skalierbaren Ansprüchen einer Cloud gerecht werden. Somit berechnen wir den Kunden nur soviel, wie auch tatsächlich benötigt wird. Besonders unsere Händler, die saisonale Produkte vertreiben, schätzen diese Abrechnungsweise sehr, da sie kaum Fixkosten haben. "
Gibt es eine Frage zu shopcloud, die besonders häufig gestellt wird und die Sie hier beantworten möchten?
Volker Schukai: "In letzter Zeit kommt immer öfter die Frage, ob und wie sich konfigurierbare Produkte über einen Onlineshop verkaufen lassen. Hier können wir mit unserem Konfigurator-Modul eine Lösung anbieten, durch die sich solche Modelle abbilden lassen."
Verraten Sie uns abschließend noch ein paar Details aus Ihrer shopcloud Entwicklungsabteilung. Auf welche Innovationen und geplanten Funktionserweiterungen können sich Ihrer Meinung nach shopcloud-Kunden schon jetzt freuen?
Volker Schukai: "Wir haben zahlreiche Features in der Pipeline. Die letzten Wochen beschäftigten wir uns, wie wir die Bedienung des Backends noch intuitiver und zusätzlich responsive gestalten können. Außerdem planen wir unter anderem weitere Shop Design-Templates sowie eine Produktvergleichsfunktion."
Warum haben Sie sich für eine Aufnahme von shopcloud.io auf ecomparo entschieden?
Volker Schukai: "Es gibt fast so viele Geschäftskonzepte wie es Onlinehändler gibt und jeder hat demnach natürlich andere Ansprüche. Wer eine fundierte Auswahl für das richtige Shopsystem macht, stößt wahrscheinlich schnell an seine Grenzen. Es gibt zwar viele Vergleichsportale, doch meist werden Funktionen verglichen, die die Maße der Händler als selbstverständlich an sieht. Doch um das eine entscheidende Kriterium ausfindig zu machen ist erst einmal Recherche angesagt und dafür benötigt man Zeit. Wir sind er Meinung, dass durch eine Entscheidungsgrundlage von ecomparo nicht nur viel Zeit und Geld gespart werden kann, sondern der Time to Markt exorbitant verkürzt wird und zudem Risiken für eine falsche Entscheidung minimiert werden. Wir haben viele Anfragen von Shopbetreiber, die in kürzester Zeit aus ihren Strukturen herausgewachsen sind und somit ihren Shop umziehen müssen. Durch eine fachlich kompetente Beratung hätten die Umzugskosten und -risiken in den meisten Fällen vermieden werden können."
Herr Schukai, ich bedanke mich für das kurze Interview.
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