Das lästige Übel Verpackungslizensierung | So gehts einfach, schnell und günstig [Update]
UPDATE - Seit 01.01.2019 ist das neue Verpackungsgesetz gültig, mit allerlei bürokratischen Anforderungen samt einem verpflichtenden Meldeportal.
Hier eine Übersicht möglicher Verpackungslizensierer:
- ELS Europäische LizenzierungsSysteme GmbH
- INTERSEROH Dienstleistungs GmbH
- Landbell AG für Rückhol-Systeme
- NOVENTIZ Dual GmbH
- BellandVision GmbH
- Reclay Systems GmbH
- RKD Recycling Kontor Dual GmbH & Co. KG
- Veolia Umweltservice Dual GmbH
- Zentek GmbH & Co. KG
Rechtliche Details in vollem Umfang erklärt, findet man hier:
Das Verpackungsgesetz: Leitfaden für Online-Händler (Update)
Hier geht es weiter mit dem ursprünglichen Artikel:
Da uns in diversen E-Commerce Projekten Händler/Hersteller sehr häufig wiederholt Fragen zu den aktuellen „Verpackungsvorschriften“ stellen oder wir diese in Meetings ansprechen, weil sich der Verdacht aufdrängt, dass das Thema (z.B. bei einem Verkauf nach Österreich) komplett an der Aufmerksamkeit am Händler/Hersteller vorbeigeht, haben wir uns mit den verschiedenen Lösungen, speziell auch für Kleinst- und Kleinversender befasst. Auch weil direkt oder indirekt nicht selten das Argument genannt wird: „…haben wir noch nie Probleme mit gehabt…“. Insbesondere wollen wir Händlern und Herstellern den Blick auf die grundgebührfreie Lösung activate − by Reclay (Interview weiter unten im Beitrag) ans Herz legen.
Doch zunächst zu den regulatorischen Basics der rechtskonformen Lizenzierung von Verpackungen.
Die aktuellen Vorschriften im Detail
In Deutschland sind alle Hersteller und Inverkehrbringer von Verpackungen, die bei privaten Endverbrauchern anfallen, nach der Verpackungsverordnung (VerpackV) dazu verpflichtet, diese flächendeckend zurückzunehmen und einer Verwertung zuzuführen. Da dies für die Hersteller und Inverkehrbringer jedoch nicht zumutbar wäre, regelt die VerpackV, dass alle in Verkehr gebrachten Verpackungen – auch jene, die aus dem Ausland importiert werden − bei einem dualen System lizenziert werden müssen.
Basierend auf Gewicht, Materialart und Menge der in Verkehr gebrachten Verpackungen müssen die Hersteller und Vertreiber ein Lizenzentgelt an die dualen Systeme entrichten. Im Gegenzug erhält der Onlinehändler eine sog. Mengenbescheinigung, die die ordnungsgemäße Lizenzierung der von ihm gemeldeten Mengen bestätigt.
Keine Ausnahmen für Kleinstversender
Bei der Verpackungslizenzierung gibt es keine Frei- oder Mindestmengen – auch kleinste Mengen an Verkaufsverpackungen müssen an einem dualen System beteiligt werden. Wenn Händler Verpackungen nicht ordnungsgemäß lizenzieren, verstoßen Sie gegen die VerpackV und riskieren in Deutschland Bußgelder (von bis zu 100.000 Euro pro Verstoß bzw. in schweren Fällen sogar ein Vertriebsverbot). Auch im europäischen Ausland werden bei Verstößen gegen die Lizenzierungspflicht empfindliche Bußgelder verhängt.
Darum ist activate – by Reclay für „geringe“ Verpackungsmengen optimal
Speziell für Onlinehändler mit geringeren Verpackungsmengen ist die ordnungsgemäße Verpackungslizenzierung zumeist mit einem enormen zeitlichen und administrativen Aufwand verbunden. Insbesondere Grundgebühren sind für Kleinstversender ärgerlich. Dies, ebenso wie lange Vertragslaufzeiten, gibt es bei activate schlicht und einfach nicht. Die Lizenzierung ist bereits ab einem Kilogramm pro Jahr möglich, ohne dabei an Pauschalpreise gebunden zu sein.
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„activate − by Reclay“ im Interview
Wir wollten noch mehr über die Lösung activate − by Reclay wissen und haben dazu mit Herrn Lieder von der Reclay Group gesprochen.
Mit activate – by Reclay richten Sie sich speziell an Inverkehrbringer von kleinsten Mengen, wie oftmals bei beginnenden Onlinehändlern oder Herstellern der Fall. Bei activate gibt es keine Mindest- bzw. Grundgebühr. Ihre Wettbewerber rufen jedoch solche Gebühren ab 75,- EUR und mehr für Lizenzen auf.
Warum ist activate so günstig und welche Zielgruppen will die Reclay Group zukünftig adressieren?
Die Frage, wie wir Klein- und Mittelstandskunden eine unkomplizierte und preisgünstige Lösung für ihre Verpackungslizenzierung anbieten können, hat uns in den letzten Jahren intensiv beschäftigt. Während der Entwicklung von activate gab es einen engen Austausch mit unseren Kunden, sodass wir gezielt auf deren Wünsche und Bedürfnisse eingehen konnten. Dazu zählten im Besonderen der Wegfall kostenintensiver und bürokratischer Hürden wie Grundgebühren oder lange Vertragslaufzeiten. Als Ergebnis erblickte mit activate eine maßgeschneiderte Lösung für kleinere und mittlere Versand- und Onlinehändler das Licht der Welt. Unser Ziel ist eine permanente Optimierung des Portals. Aktuell prüfen wir zudem eine Ausweitung auf größere Mengen.
Neben Deutschland bietet Reclay die Onlinelizenzierung auch in Österreich an. Ist Ihrerseits eine Ausweitung von activate auf weitere EU-Länder geplant?
Die Verpackungslizenzierung ist in den 28 EU-Mitgliedstaaten zum Teil sehr unterschiedlich geregelt. So weicht beispielsweise die Unterteilung in die einzelnen Materialfraktionen oftmals stark voneinander ab. Hersteller und Inverkehrbringer, die aus Deutschland in andere EU-Länder exportieren, stehen somit vor der großen Herausforderung, ihre Verpackungen rechtskonform zu lizenzieren. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben ist es nicht in jedem Land möglich, activate einzuführen. Wir prüfen aktuell, in welchen Ländern wir unser Onlineportal zeitnah auf den Markt bringen können, um unseren Kunden die europaweite Lizenzierung noch stärker zu vereinfachen.
Ungeachtet dessen bietet die Reclay Group für Onlinehändler, die in andere Länder exportieren, ein umfassendes Beratungsangebot zu der landesspezifischen Gesetzgebung und den daraus resultierenden Verpflichtungen an. Somit unterstützen wir unsere Kunden dabei, auch im Ausland compliant zu sein und hohe Strafzahlungen oder gar Vertriebsverbote zu vermeiden.
Welche weiteren Neuerungen wird es hinsichtlich Ihres Leistungsspektrums in 2017 und 2018 geben, die Sie uns schon jetzt nennen können?
Die Reclay Group wird auch in den kommenden Jahren ihre internationalen Aktivitäten ausbauen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Marktöffnung in Frankreich, die wir aktiv mitgestalten. Ziel ist es, ab 2018 mit einem eigenen Rücknahme- und Verwertungssystem für Verpackungen verpflichteten Unternehmen aus Handel und Industrie erstmals eine transparente und kosteneffiziente Alternative zum bisherigen Monopolisten anzubieten. Ferner bauen wir unser Beratungsangebot z. B. hinsichtlich aktueller gesetzlicher Entwicklungen auf Bundes- und EU-Ebene sowie im Hinblick auf das Thema Ecodesign, also einer Verbesserung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen, auf.
Welcher weiterer USP von Reclay ist Ihrer Meinung nach noch unbedingt erwähnenswert?
Neben unserer internationalen Präsenz, u. a. in Kanada, den USA und Chile sowie diversen EU-Ländern, ist es unser Ziel, Stoffkreisläufe vollständig zu schließen. Genauso wichtig wie der richtige Materialeinsatz am Anfang der Wertschöpfungskette (Thema Ecodesign) ist die richtige Aufbereitung der Abfälle an deren Ende, damit sie wieder für ein neues, hochwertiges Produkt eingesetzt werden können. Wir arbeiten daher an der Weiterentwicklung von Aufbereitungsverfahren für Kunststoffe, um unseren Kunden sogenannte Recyclate, die ihren genau definierten Qualitätsanforderungen entsprechen, anbieten zu können.
Herr Lieder, vielen Dank für die Antworten!