ERP-Lösung cateno neu bei ecomparo – CEO Markus Meißner im Interview
...Die Vorteile der Automatisierung stellen sich ab ca. 50 Sendungen am Tag ein. Ein Nicht-Standard-Prozess, den wir automatisiert haben, ist das Streckengeschäft....
Seit kurzem ist auch die ERP-Lösung cateno 5 im ecomparo ERP-Verlgeich vertreten. Cateno wird von Onlinehandelsunternehmen verschiedener Größe, u.a. von kw-commerce eingesetzt. Im Zuge der Aufnahme auf ecomparo gab uns Markus Meißner, Gründer und Geschäftsführer von cateno einige interessante Einblicke in das Projektverständnis und grundsätzlichen Überlegungen, die zur Entwicklung von cateno 5 führten.
Hallo Herr Meißner! Vielen Dank dass Sie sich die Zeit nehmen. Stellen Sie sich und Ihre E-Commerce-Lösung bitte zunächst kurz vor.
Mein Name ist Markus Meißner, ich bin einer der beiden Geschäftsführer der cateno GmbH & Co. KG. Benjamin Bruno und ich haben cateno vor mittlerweile 15 Jahren gegründet und uns auf die Themen E-Commerce und Warenwirtschaft spezialisiert. Unser Portfolio ermöglicht eine Automatisierung sämtlicher Standardabläufe im Online-Handel. Dabei sorgen die verschiedenen Synchronisationsschnittstellen für einen zuverlässigen Datenaustausch zwischen der Warenwirtschaft, den Online-Shops, den Online-Marktplätzen und der Versandlogistik. Besonders schätze ich übrigens an meiner Arbeit, dass ich auch als Geschäftsführer noch in engem Austausch mit unseren Kunden stehe und so auch aus erster Hand erfahre, wo „der Schuh drückt“ aber auch, wo eventuell ein neuer Trend entsteht.
Wir von ecomparo sind natürlich immer an den Unterschieden der verschiedenen Lösungen interessiert. Jetzt gibt es natürlich bereits einige Lösungen für Onlinehandelsunternehmen am Markt. Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Unterschiede zwischen cateno 5 und den Lösungen anderer Anbieter?
Markus Meißner: Nach nun 15 Jahren Erfahrung im E-Commerce kann ich mit Stolz sagen, dass unsere Software –cateno 5 – wirklich gut ist! Sie kann individuell auf die Bedürfnisse unserer Kunden angepasst werden, da die gesamte Softwareentwicklung bei uns im Hause liegt. So können wir auf die Anforderungen unserer Kunden eingehen und maßgeschneiderte Lösungen anbieten. Und das für alle Bereiche der Komplettlösung: von den Online-Shops über die Marktplätze bis hin zu der Versandlogistik! Außerdem bieten wir unsere Softwarelösungen als Kauflizenz mit Aktualitätsservice an. So entstehen für den Kunden keine Transaktionsgebühren und er muss auch keine Umsatzbeteiligung an uns zahlen, was ich einfach fair finde!
Der größte Unterschied liegt meiner Meinung nach allerdings in der persönlichen Beziehung, die wir als gesamtes Team zu unseren Kunden pflegen. Wir selbst sehen uns als eine große Familie und diesen familiären, persönlichen Umgang übertragen wir auch auf die Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Wir kommunizieren auf Augenhöhe und nehmen uns viel Zeit, um gemeinsam mit den Kunden ihre Anforderungen an ein E-Commerce-Komplettprojekt zu definieren und so genau die individuellen Optimierungspotenziale zu identifizieren.
Der Einführungs- und Umstiegsaufwand ist ja auch bei cateno sehr projektspezifisch. Können Sie uns dennoch Einstiegs- oder mittlere typische Kostenkennzahlen nennen, damit Händler & Hersteller Ihre Lösung grob einordnen können?
Markus Meißner: Da haben Sie recht - der Projektaufwand ist natürlich von Unternehmen zu Unternehmen sehr verschieden: Ein großes Unternehmen mit eigener IT-Abteilung ist beispielsweise in der Lage einiges selbstständig umzusetzen. Ein kleines Unternehmen ohne eigene IT-Abteilung kann und möchte sich eventuell gar nicht weiter mit der Einrichtung der Software beschäftigen. In diesem Fall übernehmen wir die Leistung für den Kunden aber natürlich fallen so auch ganz unterschiedliche Kosten an.
Außerdem sind die Kosten auch davon abhängig, für wie viele verschiedene Module sich die Kunden entscheiden. Um Ihnen aber dennoch eine Kennzahl zu nennen, stellen wir uns einmal folgendes Beispiel vor. Ein mittelständischer Betrieb mit einem kompetenten IT-Mitarbeiter benötigt für zwei Mitarbeiter Warenwirtschaftslizenzen. Zudem möchte der Geschäftsführer die Artikel nicht nur über seinen Shop, sondern auch über die Marktplätze Amazon und Rakuten verkaufen. Für dieses cateno Komplettprojekt würden Lizenzkosten von ca. 10.000€ anfallen. Hinzu kommen dann noch die Kosten für die Unterstützung bei der Einrichtung der Software.
Von welcher Zielgruppe oder Branche wird Ihre Lösung vorwiegend eingesetzt? Bei welchem exemplarischen Einsatzszenario – dies kann auch ein Referenzbeispiel sein – kommen die Vorteile von cateno am deutlichsten zum Tragen?
Markus Meißner: Unsere Zielgruppe sind eigentlich alle Onlinehändler, vom kleinen-, über den mittelständischen-, bis hin zum Großbetrieb. Die wichtigste Kenngröße im E-Commerce ist die Versandmenge. Unser bislang größter Kunde versendet im Jahr 4 Mio. Pakete mithilfe der cateno-E-Commerce-Komplettlösung, was für den Onlinehandel schon eine ganz schöne Hausnummer ist! Dadurch, dass unsere Software so individuell einsetzbar ist, bieten wir jedem Onlinehändler die passende Lösung. Wir haben auf unserer Website eine kleine Auswahl an Referenzkunden – hier können Sie sich gerne weitere Beispiele durchlesen und sich über die verschiedenen Projektabläufe informieren. Durch die verschiedenen Kundenaussagen zu cateno wird dann auch am deutlichsten, was cateno ausmacht!
Einige ERP-Anbieter öffnen Ihre Lösungen für die Erweiterung durch Drittanbieter, z.B. mittels Plugin-Marktplätzen. Andere wiederrum offerieren bewusst einen „Alles aus einer Hand“-Ansatz. Wie ist diesbezüglich die Philosophie von cateno einzuordnen und warum verfolgen Sie diese Philosophie?
Markus Meißner: Unser ERP-System verfügt bereits heute über eine offene API mit der man an den verschiedensten Stellen auf Daten zugreifen kann. Hinsichtlich unserer eigenen Lösungen gibt es schon seit längerer Zeit Überlegungen, auch cateno 5 für Plugins zu öffnen. Andererseits ist der „Alles aus einer Hand“-Ansatz vollkommen berechtigt. Unsere Befürchtung ist hier nur, dass dieser Ansatz mittelfristig an seine Grenzen stoßen und die verschiedenen Anforderungen der Händler nicht mehr abdecken wird. Ohne zum jetzigen Zeitpunkt zu viel verraten zu wollen, werden wir uns sicherlich für die Variante entscheiden, die der Markt fordert und – am allerwichtigsten – die unsere Kunden benötigt.
Warum haben Sie sich für eine Aufnahme in den ecomparo-Vergleich entschieden?
Markus Meißner: Der Markt im Software-Umfeld ist unübersichtlich und es gibt nur wenige neutrale Vergleichssysteme. Daher ist es für Onlinehändler einfach schwer, sich für die passende Lösung und den richtigen Partner zu entscheiden. Wir sind vollkommen überzeugt von unseren Produkten und scheuen den direkten Vergleich überhaupt nicht. Im Gegenteil: Wir sind richtig gespannt, wer über ecomparo.de den Weg zu uns finden wird!
Wie ist Ihre Lösung zu anderen Softwarebereichen in Handelsunternehmen abzugrenzen? Da cateno ja sehr umfangreich ist, könnte man die Frage auch umformulieren: Welche Prozess- und Software-Bereiche gehören bewusst nicht zum Leistungsumfang von cateno und warum?
Markus Meißner: Sie sagen es – cateno ist sehr umfangreich! Und bis vor 4 Jahren waren wir sogar noch „breiter“ aufgestellt. Doch im Jahr 2012 haben wir uns dann dazu entschlossen, uns ganz klar auf unsere Kernkompetenzen zu fokussieren – die Backendprozesse. Damals haben wir uns auch bewusst dazu entschieden, keine Agenturleistung anzubieten. Dieser Markt ist einfach gut gesättigt und es gibt sehr viele ausgezeichnete Agenturen! Auch in die Bereiche Repricing oder CRM steigen wir bewusst nicht ein. Hier gibt es schon exzellente Produkte auf dem Markt, wie das Repricing-Tool von Patagona oder die CRM-Software von GREYHOUND. Sowohl mit Patagona, als auch mit GREYHOUND pflegen wir daher strategische Partnerschaften – um unseren Kunden, die Lösungen der Spezialisten anzubieten.
Der notwendige und stetig steigende Bedarf an Automatisierung im E-Commerce ist ein wiederkehrender Diskussionspunkt in den meisten unserer Kundenprojekte. Zu welchem Grad ermöglicht cateno die Automatisierung von E-Commerce-Prozessen?
Markus Meißner: Die cateno-E-Commerce-Komplettlösung automatisiert sämtliche Standardprozesse im Onlinehandel. Immer wiederkehrende Themen, wie die Bearbeitung von Aufträgen oder auch das gesamte Thema „Payment“ werden mithilfe von cateno zu nahezu 100 Prozent automatisiert. Geht eine Bestellung bei dem Händler ein, ist beispielsweise der erste „menschliche“ Kontakt mit der Bestellung, wenn der Picker die Ware aus dem Lager pickt und der Packer sie verpackt.
Ab welchem täglichen Bestellaufkommen stellen sich die Vorteile der Automatisierung ein? Können Sie beispielhaft aufzählen, welche „Nicht- Standard - Prozesse“ bei cateno automatisiert werden können und welche einzelnen Tätigkeiten noch durch Mitarbeiter durchgeführt werden müssen?
Markus Meißner: Die Vorteile der Automatisierung stellen sich ab ca. 50 Sendungen am Tag ein. Ein Nicht-Standard-Prozess, den wir automatisiert haben, ist das Streckengeschäft. Im Streckengeschäft wird das Produkt beim Lieferant gelagert und bei einer Bestellung direkt vom Lieferanten an den Kunden gesendet. Mit der cateno-E-Commerce-Komplettlösung wird die Bestellung beim Händler automatisch in eine Kunden- und in eine Lieferantenbestellung aufgeteilt. Eine Lieferantenbestellung wird direkt in einen Auftrag für den Lieferant gewandelt, sodass dieser die Lieferung an den Endkunden initiieren kann.
Typische Tätigkeiten des Mitarbeiters sind die Warenausgangskontrolle oder wie oben beschrieben das Kommissionieren der Bestellung. Aber auch unklare Zahlungseingänge müssen vom Mitarbeiter manuell gesichtet und zugewiesen werden. Die Software automatisiert allerdings sehr viele Prozesse im Unternehmen, sodass sich die Onlinehändler auf die wirklich wichtigen Dinge fokussieren können, wie zum Beispiel die Content-Pflege und Content-Erstellung. Jeder weiß – „Content is king“ – so kann der Händler Wettbewerbsvorteile erzielen und muss sich nicht um die manuelle Pflege von Artikeldaten oder ähnlichem kümmern.
Im Zuge von E-Commerce-Beratungsprojekten ist auch stets die Anpassbarkeit von SaaS-Lösungen ein Thema. Wie ist Ihre Haltung zum Thema Software-as-a-Service?
Markus Meißner: Wir haben uns bewusst gegen eine SaaS-Lösung und für eine Server-Client-Architektur unserer Software entschieden. Hierdurch haben wir die Möglichkeit bei jedem Prozessschritt auf die individuellen Anforderungen des Kunden einzugehen. Zudem liegen die Daten nicht auf irgendeiner Cloud, sondern auf dem Server des Kunden im Unternehmen.
Stichwort USP: Welche Alleinstellungsmerkmale und Leistungen schätzen Ihre Kunden besonders an cateno?
Markus Meißner: Ganz besonders schätzen unsere Kunden die individuelle Anpassbarkeit der Software. Ein „geht nicht“ gibt’s einfach nicht bei cateno. Allerdings ist auch die kompetente Beratung der Kunden ein sehr wichtiges Thema für uns: Auch wenn die Software theoretisch jede einzelne Anforderung des Kunden durch eine entsprechende Programmierung abdecken könnte, setzen wir nicht jeden Anpassungswunsch um! Unser Selbstverständnis ist es eher, den Kunden ganzheitlich zu beraten und seine Prozesse zu analysieren. Manchmal ist es zum Beispiel sinnvoller, die Prozesse in dem Unternehmen anzupassen, als die Software umzuprogrammieren. Das analysieren wir aber im Detail und gemeinsam mit dem Kunden – damit am Ende das beste Ergebnis erzielt wird.
Auf einer Kundenveranstaltung Anfang des Jahres haben wir einige Kunden ganz spontan gefragt, was für sie das Besondere an cateno ist – und die Antworten haben wir in ein kleines Video gepackt. Schauen Sie sich das Video doch einfach mal an und lassen Sie sich von unseren Kunden erklären, wieso Sie sich für cateno entscheiden sollten.
Zum Schluss noch eine Frage zur zukünftigen Entwicklung von cateno. cateno 5 ist erst vor kurzem erschienen. Können Sie uns trotzdem kurz die geplanten Weiterentwicklungen und Funktionserweiterungen nennen?
Markus Meißner: cateno 5 ist in einigen Unternehmen aus unserem engsten Kundenstamm schon seit dem Jahr 2015 als Pilotprodukt im Einsatz. Wir haben die Software in diesem Jahr ständig verfeinert und an die Anforderung der Testkunden angepasst. Im Q2 2016 haben wir uns dann dazu entschieden, die neueste Generation der Software – cateno 5 – für den E-Commerce Bereich auch der „breiten Masse“ zur Verfügung zu stellen. Für dieses Jahr möchten wir auf jeden Fall den Bereich Lager vollständig in cateno 5 integrieren. Außerdem werden wir Amazon vor allen für Amazon Vendor Partner noch tiefer in die Software integrieren. Und zu guter Letzt haben wir noch das Thema „Plug-In-Systeme“ und weitere Offenlegung der cateno-API auf dem Schirm – hier werden wir einmal sehen, wohin der Markt uns führt. Und wie wir die Software am besten auf Basis der Kundenwünsche ausbauen können!
Herr Meißner, ich bedanke mich für Ihre offenen Antworten.
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Alexander Hofmann
Alexander Hofmann ist Geschäftsführer der HOWADO GmbH, die mit ecomparo Recherche- & Beratungsleistungen zur Auswahl passender E-Commerce-Software bietet. Als E-Commerce Experte unterstützt er Unternehmen dabei, die Zukunftsfähigkeit von Geschäftsmodellen zu validieren, E-Commerce-Strategien zu bewerten und durch die Identifikation der individuell passenden E-Commerce-Software-Bausteine ein langfristig uneingeschränktes Unternehmenswachstum sicherzustellen. Er schreibt und spricht regelmäßig über verschiedene Themen des E-Commerce und ist ein gefragter Interviewpartner in Fachmagazinen.