Neu auf ecomparo: IBM Websphere Commerce | Interview
"Auch der Begriff des „transaktionellen Geschäftsmodells“ ist kein neuer. Der Zweck einer E-Commerce Software, nämlich der möglichst erfolgreiche Vertrieb, kommt bei der aktuellen Diskussion leider für mich immer noch zu kurz."
Ecomparo unterstützt Hersteller und Handelsunternehmen unterschiedlicher Größe bei der Auswahl der passenden E-Commerce Lösung. Ab sofort ist auch IBM Websphere Commerce als etablierte E-Commerce-Lösung auf ecomparo gelistet. Im Interview gibt Wolfgang Jung, Business Development Executive bei IBM Commerce, detaillierte Einblicke in die Leistungen und USPs von IBM Websphere Commerce und ordnet IBM Websphere Commerce bzgl. aktueller und zukünftiger Marktentwicklung im E-Commerce in einen größeren Rahmen ein.
Herr Jung, wo sehen Sie die größten Unterschiede von Websphere Commerce im Vergleich zum Wettbewerb?
Wolfgang Jung: "Die beste Antwort ist an dieser Stelle wahrscheinlich das Feedback unserer Kunden. Ich erhalte immer wieder Lob, dass unsere Leistungen wie z.B. Promotion- und Marketing-Möglichkeiten, Rabattprozesse und flexibel gestaltbare Angebotsperioden großen Mehrwert bieten. Viele Kunden schätzen auch die IBM eigene und vollintegrierte Suchtechnologie im Shop, während andere Kunden die Wahlmöglichkeit für die Standardintegration z.B. von Fact-Finder sehr begrüßen. Erwähnenswert ist sicher auch die Stabilität unserer Systeme, da echte Fehler in der Software praktisch in der Praxis nicht auftreten. Dies schätzen gerade unsere großen Kunden. Auch ist IBM Websphere Commerce hinsichtlich der Preisstruktur, der öffentlich zugänglichen Dokumentation und der API ein vollkommen transparentes System. Alle Informationen sind ohne jegliche Registrierung einsehbar, was nicht für alle Anbieter im Wettbewerb gilt."
Warum hat sich IBM für eine Listung auf ecomparo entschieden?
Wolfgang Jung: "Meiner Meinung nach kann man zwischen traditionellen und moderneren Marketingmaßnahmen unterscheiden. Vergleichsportale wie ecomparo zähle ich zur moderneren Gattung und halte das Portal für eine wirklich sinnvolle Marketingalternative. Warum sollten wir uns einem Vergleich nicht stellen? Auch Bewertungen im Social-Media-Bereich stehen wir generell offen gegenüber."
Mit IBM Commerce on Cloud bietet IBM auch eine Cloud-Variante an. Gibt es hier Unterschiede im Hinblick auf den Leistungsumfang?
Wolfgang Jung: "Kurze Antwort: nein. IBM Websphere Commerce gibt es in zwei Ausprägungen. Bei der Software- und Cloud-Variante handelt es sich jedoch um dieselbe Technologie. Es gibt keinen Unterschied hinsichtlich Schnittstellen oder dem Individualisierungsgrad. Cloud ist eine Verwendungsoption, ein Deployment-Modell, und die Wahl haben letztendlich natürlich jeder unserer Kunden. Selbst ein Wechsel oder eine hybride Verwendung bei regionalen oder kontinentalen Unterschieden ist aufgrund der identischen technischen Basis jederzeit möglich."
Mit Websphere Commerce Professional und Enterprise bieten Sie zwei unterschiedliche Tarife an. Können Sie näheres zu Ihren Zielgruppen und Anforderungen an die Mindestgröße sagen?
Wolfgang Jung: "Der Unterschied zwischen Websphere Commerce Professional und Enterprise liegt einfach in der Anzahl der Webstores auf einer einzelnen Plattform, wobei die Mehrheit unserer Kunden Websphere Commerce in der Enterprise Version verwendet. Unsere deutschen Kunden generieren Umsätze in einer Breite von ungefähr 10 bis 500 Millionen EUR pro Jahr und unterscheiden sich hinsichtlich Unternehmensstruktur und internationaler Ausrichtung stark. Ab der ungefähren Anzahl an 100.000 Bestellpositionen pro Jahr halte ich den Einsatz von Websphere Commerce sinnvoll, wenn diese Angabe ausreichend ist für eine erste Antwort zur Mindestgröße für B2C. Bei B2B kann dies anders sein, hier ist vielleicht die Funktionalität bei der Preisberechnung oder der Rahmenverträge der Grund warum Kunden zur IBM kommen."
Wie ist Ihre Lösung zu anderen E-Commerce Softwarebereichen abgegrenzt?
Wolfgang Jung: "Mit Websphere Commerce erhalten unser Kunden ein E-Commerce-System, was neben der E-Commerce Software auch den Web und Applikation-Server, die IBM DB2 Datenbanken und den zugehörigen Support umfasst, während viele Wettbewerber die reine E-Commerce Software anbieten. E-Commerce im Jahr 2015 besteht aus einer Landschaft an Softwarebestandteilen, die um eine E-Commerce System herum existieren. Je nach Komplexität und Größe der einzelnen Unternehmen, werden bei Kunden separate E-Commerce Systeme um weitere Systeme ergänzt, wie z.B. PIM, Analytics, Recommendation-Engines oder Shopsuche. Die Flexiblität und Modularität von IBM Commerce im Bezug auf die Integration in die Systemlandschaft ermöglicht unseren Kunden den Einsatz unserer Software in unterschiedlichen Einsatzszenarien. Ein flexible Abgrenzung zur bestehenden IT-Landschaft ist somit immer gewährleistet. IBM Commerce ist nicht nur WebSphere Commerce als E-Commerce System, sondern viel mehr. Es gibt viele Beispiele von weiteren IBM Leistungen, die vor-integriert sind. IBM Digital Analytics und Tealeaf wären zwei Beispiele für die Webanalyse. Demandtec ein Beispiel zur Preisoptimierung im E-Commerce. Silverpop eine Ergänzung für Marketing. IBM steht hier mit einem kompletten Portfolio zur Verfügung. Alles funktioniert auch einzeln, aber es geht auch kompletter. Wenn die Leistung von Kunden gewünscht ist."
Welche Arbeitserleichterungen bietet Websphere Commerce hinsichtlich der Automatisierung von E-Commerce-Prozessen?
Wolfgang Jung: "Mit der Ankündigung der Version 8 in diesem Monat, wurde auch das Modul „Commerce Insights“ angekündigt. Bis dato sind in Unternehmen oftmals 6-8 oder mehr Software-Tools im Einsatz. Kategorie-Manager und „Merchandiser“ werden mit Commerce Insights Hilfe und aus diversen Wettbewerbs-, Socialmedia- und Verkaufsdaten die richtigen Entscheidungen bei Marketing- und Darstellungsoptionen treffen. „Commerce Insights“ ermöglicht es die vorhandenen Information übersichtlich und schnell zu verdichten und in einer Art Analytics Shop-Frontend direkt zu visualisieren. IBM setzt alles daran, damit unsere Kunden das maximale Verkaufspotential ausschöpfen können."
Aktuell wird medial stark über sog. Framework-E-Commerce Lösungen berichtet. Was ist Ihre Meinung zu der flexiblen Anpassbarkeit auf ein transaktionelles Geschäftsmodell?
Wolfgang Jung: "Bei derlei Lösungen handelt es sich im Prinzip um keine wirklich neuartige Gattung von E-Commerce-Lösungen ist meine persönliche Meinung dazu. Diese Lösungen können im Grunde als serverseitige Implementierungen verstanden werden, die kein visuelles Front- oder Backend beinhalten. Die Anfänge von IBM mit Net.Commerce mit dem Framework-Gedanken könnten mit den aktuellen Ansätzen verglichen werden. Daraus entwickelte sich aber dann über viele Jahre aus den Wünschen und Anforderungen unserer Kunden weltweit das WebSphere Commerce in der heutigen Form. Auch der Begriff des „transaktionellen Geschäftsmodells“ ist kein neuer. Der Zweck einer E-Commerce Software, nämlich der möglichst erfolgreiche Vertrieb, kommt bei der aktuellen Diskussion leider für mich immer noch zu kurz."
Welche Grundgedanken stehen hinter Ihrer Gebührenstruktur?
Wolfgang Jung: "Die Verknüpfung der Lizenzierung an die Anzahl der Bestellpositionen hat sich im E-Commerce v.a. hinsichtlich der Kundentransparenz bewährt und ermöglicht unseren Kunden volle Kostentransparenz. Die Lizenzierung startet mit 100.000 Bestellpositionen jährlich."
Auf welche Entwicklungen dürfen wir uns bei Websphere Commerce schon jetzt freuen?
Wolfgang Jung: "Websphere Commerce hat vor wenigen Tagen die Integration des Pinterest Buy-Buttons angekündigt und der entsprechende Integrationscode ist kostenfrei downloadbar. IBM gibt seinen Kunden hier die Möglichkeit die Reichweite zu erhöhen und neue Vertriebschancen zu nutzen. Etwas weiter in Zukunft arbeiten wir an dem Thema „kognitives Commerce“. Zusammengefasst steht im Kern dieses Begriffes die Schaffung einer neuen Dimension der Kaufberatung durch die Anwendung von „IBM Watson“. Dabei wird die Form der Fragen-Antwort Beratung weit über die Empfehlungen hinaus gehen, die wir aktuell von sog. „Machine Learning Systems“ in Form von Recommendations kennen. Auch für die Mitarbeiter unserer WebSphere Commerce Kunden wird "IBM Watson"-Technologie dann verfügbar werden, z.B. in "Commerce Insights" um einfach Vorschläge dem Anwender zu geben, wie noch mehr Umsatz oder Konversionsrate möglich wird.
Herr Jung, vielen Dank für die Einblicke.
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